Fachbegriffe für die
EAV und die Bioresonanz

Radionik, Radionikgeräte

Der Begriff Bioresonanz bzw. Bioresonanzgerät ist nicht geschützt, daher kann jeder sich etwas ausdenken und als Bioresonanzgerät anbieten – oft zu beeindruckenden Preisen. Wir bekommen heute fast monatlich Fragen von Anwendern und Interessenten mit der Bitte um Erklärung, was ein bestimmtes Produkt macht. Dabei sind auch Gerätschaften aus dem Bereich der Radionik. Wir wollen daher hier Referenzen zum Nachschlagen anbieten und ein paar zusätzliche Erklärungen anfügen.

Die Radionik geht auf den Amerikaner Albert Abrams zurück, der seine Ideen etwa um 1920 der Öffentlichkeit präsentierte. Obwohl in seinen persönlichen Vorstellungen Elemente der Bioresonanz zu finden sind, ist das, was im Laufe der Jahre daraus geworden ist, sowohl technisch, als auch wissenschaftlich kaum haltbar. Darüber hinaus konnten wir bislang bei keinem Radionikgerät einen Einfluss auf die EAV-Messwerte feststellen. Wir von Holimed sind ja wirklich den Grenzbereichseffekten gegenüber wohlwollend aufgeschlossen, wie viele unserer Anwender wissen – aber alles hat seine Grenzen.

Drehknöpfe und Co.

Wie solche älteren Radionikgeräte aussehen und wie sie aufgebaut sind, ist hier schön beschrieben: Radionikgeräte bei Psiram.
Im Aufbau des Kastens sieht man simpel aneinandergereiht drehbare elektrische Einstellwiderstände (im Elektronik-Fachjargon: Potenziometer, Poti). Das ist das gleiche, wie die Lautstärkeregler an Ihren Radios. In seiner Gesamtheit ist der Kasten elektrisch gesehen nichts anderes, als ein mehr oder weniger fein einstellbares einzelnes Poti. So etwas könnte man auch mit nur 2 Getriebe-Potis problemlos bewerkstelligen. Nur: Es kommt auf die elektrischen Werte der einzelnen Potis überhaupt nicht an. Man kann dazu aus der Grabbelkiste beim Elektronikhändler nehmen, was gerade im Angebot ist. Auch billige Postenware würde gehen. Das Material für solch einen Kasten kostet also wirklich nicht viel. Den Kunden werden aber durchaus erhebliche Geldbeträge dafür abgenommen, wie man im Internet nach kurzer Recherche sehen kann.

Würfel und beliebige Zahlenreihen

Es kommt bei der Radionik auf die Zahlen an, die auf der Skala bei jedem Regler stehen. Typischerweise wird der Einstellbereich jedes Reglers (Potis) von 0 bis 9 gekennzeichnet. Um eine bestimmte hypothetisch angenommene Funktion zu erzielen, werden, als Beispiel, die Regler nacheinander auf 1 – 4 – 8 – 3 – 2 – 7 – 8 – 0 – 3 usw. eingestellt. Das ergibt dann einen bestimmten elektrischen Gesamtwiderstand des Kastens. Diesen hätte man aber auch (bei gleichen Werten aller Potis) so einstellen können 3 – 0 – 8 – 7 – 2 – 3 – 8 – 4 – 1, oder so 4 – 1 – 3 – 8 – 7 – 2 – 0 – 8 – 3, usw. Es gibt tausende von Möglichkeiten den gleichen Gesamtwert einzustellen. In der Radionik werden aber diesen drei Zahlenreihen völlig verschiedene Funktionen angedichtet. Nachdem es also nicht auf elektrische Werte ankommt, könnte man sich auch Zettelchen mit den Nummern darauf schreiben und diese schlichtweg nebeneinander legen. Dann hätte man sich sehr viel Geld für das Radionikgerät gespart.

Gut, man kann nun den Standpunkt vertreten, es handle sich bei der Nummernreihe um ein irgendwie codiertes Symbol für einen Sachverhalt. Wenn man sich nun aber einiges an Zeit nimmt und im Internet recherchiert, findet man verschiedene Nummernfolgen für das selbe „Ding“. Ein Radionikgeräte-Anbieter aus dem Ausland hat uns sogar einmal eine Zeit lang „Updates“ zu den Raten gesendet. Entscheiden Sie selbst, ob das alles noch Sinn macht.

Taschenrechner und PC

In der moderneren Zeit sind findige Gesellen darauf gekommen, dass man die Zahlen ja auch in Taschenrechnern eingeben kann. Aber nicht etwa, um damit zu rechnen. Nein, einfach damit da Zahlen auf dem Display stehen. Dann sieht das Ganze etwas mehr technischer, neuzeitlicher aus und man kann dem Gegenüber etwas mehr Show bieten. Als in der Folgezeit die ersten programmierbaren Taschencomputer heraus kamen, gab es schnell ein neues Feld: Man hat den Leuten gleich noch ein kleines Computerprogramm mitverkauft. Das waren gewissermaßen die ersten Radionik-Apps.

Mit den modernen Computern kann man weit mehr Show präsentieren. Darum war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Radioniker diese Mediums bedienten. Mit bunten Bildern und Animationen ist es ein leichtes Unterfangen, Menschen zu beeindrucken. Die ersten, die diesen Schritt wagten, haben sich eines Versuches aus dem PSI-Bereich (siehe PEAR Institut und Global Consciousness Project) erinnert: Mit einem Galtonbrett, das ein mechanisches Sinnbild für die statistische Normalverteilung ist, will man einen minimalen Effekt der Geisteskraft gemessen haben. Der Effekt soll aber nur in weniger als 5 von rund 10.000 Tests aufgetreten sein. Nach unserer Kenntnis wurde dieses Experiment niemals gegengeprüft.

Da nun das allgegenwärtige natürliche elektrische Rauschen* bei mathematischer Überprüfung auch der statistischen Normalverteilung folgt, war abzusehen, dass man sich dessen in der Radionik bedient. Das Problem des elektrischen Rauschens ist aber, dass es verschiedene Rauschquellen gibt, die sich technisch unterschiedlich verhalten und von der Temperatur, dem Störrauschen der Stromquelle, dem Material und dessen Alter, um nur einige zu nennen, abhängen. Dies führt zu vorübergehenden Fluktuationen des Rauschens in verschiedenen Frequenzbereichen. Dies alles sind Unsicherheitsfaktoren, die temporär eine Abweichung von der Normalverteilung verursachen können. Wenn man dann noch bedenkt, dass in dem Galtonbretttest nur eine (nicht gegengetestete) Evidenz von 2 bis 3 von 10.000 Fällen (wobei diese Personen auch noch dazu besonders befähigt gewesen sein sollen) berichtet wurden, wie will man da eine ein-eindeutige Aussage treffen? So etwas im Gesundheitsbereich einzusetzen, ist für uns unverantwortlich.

Quantenphysik

Gelegentlich trifft man im Internet auf Versuche, die Radionik zu erklären. Da diesen Versuchen schnell Grenzen gesetzt sind, wird versucht, die Quantenphysik in Haftung zu nehmen. In diesem Feld kann man „sich auslassen“ und nicht ganz verstandene komplexe Sachverhalte umgangssprachlich mit Schlagworten in wenige Sätze pressen. Da wird auch mal auf so genannte verschränkte Elementarteilchen Bezug genommen. Bedacht wird dabei nicht, dass Quanteneffekte nur im winzigen Raum der Quanten anwendbar sind. Im makroskopischen Raum haben wir in Summe zwar die Auswirkung der Quanteneffekte, aber keinen Einfluss auf sie. Hinzu kommt, dass, wenn man sich auf die Quantenphysik beruft, auch die Heisenberg’sche Unschärferelation gilt. Das heißt, man kann Zeitpunkt und den Sachverhalt nicht gleichzeitig testen. Übertragen auf den Erklärungsversuch der Radionik über die Quantenphysik könnte man sinngemäß den Sachverhalt „Erkältung“ vielleicht testen, aber nicht, ob jetzt, nächstes Monat, oder in 2 Millionen Jahren. Welchen Sinn würde ein solcher Test machen? (Suchmaschine: „Heisenberg’sche Unschärferelation“)

Weiterhin, wenn man sich auf die Quantenphysik/Quantenmechanik beruft, heißt das auch, dass der Testende oder Messende direkt das System beeinflusst und das, was er/sie testet, nicht mehr mit dem vorherigen Original-Zustand des Objektes übereinstimmt. (Suchmaschine: „Der Messende beeinflusst die Messung, Quantenphysik“). Welchen Sinn würde dann das radionische Testen machen?

Wenn man nicht auf das argumentatorische Glatteis kommen und sich nicht selbst als ad absurdum führen will, sollte man die Quantenphysik außen vor lassen. Selbst unter den sehr gescheiten Leuten gibt es nicht so viele, die die Quantenphysik vollumfänglich verinnerlicht haben.

Eine einfache Nagelprobe

Lassen Sie sich an einem solchen Gerät an 5 Tagen und ggf. auch mehrmals täglich austesten, ohne eine „radionische Behandlung“ durchzuführen. Sagen Sie nichts. Setzen Sie sich so, dass der Gerätebediener Sie nicht sehen kann, um zu vermeiden, dass ggf. Körperreaktionen auf Allerweltsfragen in die Bewertung der Ergebnisse einfließen. Lassen Sie sich die Berichte ausdrucken und vergleichen Sie am Ende selbst, ob die Ergebnisse für Sie konsistent sind und einen Sinngehalt haben.

Die schweizer Fachgesellschaft für Bioresonanz hat drei Geräte aus dem NLS Fundus überprüft und die Ergebnisse in den SEBIM News 2011 publiziert. Diese Ergebnisse waren nicht nur für uns schockierend. SEBIM

Zum guten Schluss

In den USA ist die Anwendung der Radionik im medizinischen Bereich verboten. Es wird dort für Radionikgeräte gelegentlich auch der Ausdruck „Wishing Machine“ verwendet. Die Amerikaner sagen treffend „This says what it is.“

Auch wenn man zunächst wohlwollend der Materie gegenübersteht, irgendwann nehmen die berechtigten Zweifel überhand und es reicht.

Wer die Radionik anwenden will, der möge es tun. Solange das Denken, Tun und Handeln keinem schadet, mag es für uns in Ordnung sein. Die Grenze ist für uns erreicht, wenn Menschen damit Sorgen, Nöte oder gar Gesundheitsprobleme angedichtet werden.

 

∗ Das elektrische Rauschen hören Sie, wenn Sie ein Kurzwellenradio leicht von der eigentlichen Sendestation wegdrehen, oder bei Röhrenfernsehern sehen Sie es, wenn Sie den Antennenstecker ziehen.